22. Dezember 2015

Handynutzung im Ausland: Was man über Roaming wissen sollte

Die Roaming-Gebühren sollen laut EU-Beschluss ab dem 15. Juni 2017 weitestgehend abgeschafft werden und bereits seit 2007 profitieren Mobilfunkkunden von kontinuierlich sinkenden Zusatzgebühren beim Nutzen eines ausländischen Mobilfunknetzes. Trotz der positiven Entwicklung ist das Roaming aktuell immer noch mit Mehrkosten verbunden, die den Aufenthalt im Ausland zu einem teuren Vergnügen werden lassen können. Mit ein paar einfachen Tricks können sich Kunden allerdings vor einer ungeplant hohen Handyrechnung schützen und auch im Urlaub relativ kostengünstig mobil kommunizieren.

Tipp: Mobiles Internet deaktivieren

Bereits die Smartphone-Einstellungen bieten die Möglichkeit, um sich vor unerwünschten Roaming-Kosten zu schützen. Alle Smartphones beinhalten eine Funktion, die das Datenroaming deaktiviert. So wird vermieden, dass vom Besitzer unerwünscht mobiler Datentransfer erfolgt, beispielsweise um Apps zu aktualisieren oder E-Mails abzurufen. Der einzige Nachteil dabei: Der User muss, sobald er das mobile Internet nutzen möchte, die Verbindung manuell aktivieren, was jedoch bei neuerern Modellen in der Regel mit wenigen Handgriffen erledigt ist. Telefonieren und Simsen kann man natürlich auch während das mobile Internet deaktiviert ist.

Was kostet die Nutzung im Ausland?

Grundsätzlich gilt, sobald sich das Handy in ein ausländisches Mobilfunknetz einbucht, innerhalb der EU der sogenannte „Euro-Tarif“ – für jeden Nutzer, egal bei welchem Anbieter er seinen Handyvertrag hat. Die Netto-Preise betragen derzeit 19 Cent/Minute für Anrufe aus dem EU-Ausland, für angenommene Anrufe zahlt der User 0,05 Cent/Minute. Pro verschickte SMS werden 6 Cent fällig, pro übertragenem MB an Daten 20 Cent. Für das Datenroaming wurde zusätzlich eine Kostenbremse eingerichtet: Sobald sich die Kosten auf einen Netto-Betrag von 50 Euro belaufen, ist der heimische Mobilfunkanbieter dazu verpflichtet, das Datenroaming zu deaktivieren. Über diese Maßnahme wird der Kunde kurz vorher per SMS informiert. Doch aufgepasst: Diese gesetzlich festgelegten Vorgaben gelten nur für Mitgliedsländer der europäischen Union. Für alle anderen Länder sind keinerlei Grenzen festgelegt und jeder Mobilfunkanbieter legt seine eigenen Gebühren dafür fest.

Spartipps: EU-Option oder ausländische Simkarte

Ohnehin sind die aktuellen Roaming-Preise relativ human, insbesondere im Vergleich zu früheren Zeiten. Wer noch weniger bezahlen will, hat verschiedene Möglichkeiten. Zunächst gilt es, die Preisliste der verschiedenen Mobilfunanbieter zu studieren. Diesen steht es nämlich frei, Preise, die unterhalb denen des „EU-Tarifs“ liegen, festzulegen. Weiteres Optimierungspotential bieten spezielle EU-Optionen, wie sie beispielsweise winSIM anbietet. Diese können meist monatsweise aktiviert und deaktiviert werden und so an die Dauer des Auslandsaufenthalts angepasst werden. Wer sich längere Zeit im Ausland aufhält, kann sich direkt eine Prepaid-Karte eines Anbieters aus dem jeweiligen Urlaubsland kaufen oder auf spezielle Simkarten, die in vielen Ländern der Welt gültig sind, zurückgreifen.

1 Kommentar

  • Ich find das so heftig, dass man im Ausland viel günstigere Konditionen für das Internet vorfindet. Schon in Österreich kriegt man für 20 Euro auch 20 GB Internet pro Monat – überall ist es günstig; nur in Deutschland nicht. Dass so etwas dem Kartellamt nicht auffällt???

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